Neue DRK Leitungs- und Führungskräfte-Ausbildung setzt stärker auf persönliche und soziale Kompetenzen
An den zurückliegenden beiden Wochenenden fand das neue Ausbildungsmodul »Teamentwicklung und Konfliktmanagement« für Fach- und Führungskräfte im DRK Landesverband Oldenburg e.V. als „Onlinepräsenz-Seminar“ statt.
Im Zuge der Lockdown-Maßnahmen musste es im Vorfeld mehrmals verschoben werden, und so bot Thomas Hoppe, Dozent für Aus- und Fortbildungen, das Seminar jetzt in digitaler Form an. Da alle Teilnehmenden, wie in einer regulären Präsenzveranstaltung auch, zeitgleich und live am Bildschirm anwesend sein mussten, entstand der Hybridname „Onlinepräsenz-Seminar“.
In die neue Leitungskräfte-Ausbildung fließen die Erkenntnisse aus einer Umfrage aus dem Jahr 2016 ein, die vom Team „Krisenmanagement und Ehrenamt“ des DRK Generalsekretariats in Berlin im Rahmen regelmäßiger Zufriedenheitsanalysen in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Köln an 3.770 aktiven Helfenden durchgeführt wurde. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an der Verbandsbasis wünschten sich demnach punktuelle Verbesserungen, u.a. in der Kommunikation, in der Wertschätzung und den Feedbacks zu Leistungsfortschritten sowie eine aktivere Konfliktlösung.
Trotz historisch gewachsener Führungsgrundsätze und Traditionsbindungen ist das Deutsche Rote Kreuz Innovationen im Bildungssektor gegenüber aufgeschlossen und räumt insbesondere der Förderung ehrenamtlicher Arbeit einen großen Stellenwert ein. Neben der Fachkompetenz gehören deshalb auch persönliche und soziale Kompetenzen zukünftig noch stärker zum Anforderungsprofil ehrenamtlicher Leitungs- und Führungskräfte. Die neuen Ausbildungsinhalte sehen (außerhalb von Corona) vier Präsenztrainings von je 2 Tagen, vier E-Learning-Kurse von je 90 Min., vier Arbeitshilfen als Lernunterlagen sowie internes Mentoring und externes Coaching vor.
In dem Modul „Teamentwicklung und Konfliktmanagement“ ging es u. a. um kommunikative Kompetenzen von Leitungskräften sowie emotionale Intelligenz in der Führung und Leitung. „Um die Konzentration am Bildschirm hoch zu halten, haben wir das Seminar anstelle zweier längerer Parts auf vier kürzere aufgeteilt“, erklärt Thomas Hoppe. Genau wie in normalen Präsenz-Seminaren, wurden in Arbeitsgruppen oder in Einzelarbeit Seminaraufgaben bearbeitet. Der Austausch untereinander und die Ergebnis-Präsentation fanden cloudbasiert statt. Eine anschließende Zufriedenheitsumfrage zum Kurs wurde über das Programm Oncoo durchgeführt und visuell dargestellt. Die Teilnehmenden wurden u. a. befragt, wie sie die mit den Schulungsunterlagen und dem Tempo der Schulung zurechtgekommen sind, und ob die zur Verfügung gestellte Bearbeitungszeit ausreichend war. Mit 4.4 von 6.0 Punkten im Durchschnitt stieß das Seminar auf eine recht positive Resonanz.
Insgesamt 12 Teilnehmende aus 4 DRK Kreisverbänden und dem Landesverband haben das neue Leitungskräfte-Seminar erfolgreich abgeschlossen. Am kommenden Wochenende wird das Modul „Selbst- und Stressmanagement“ folgen.
/acweller