Geschafft. Mutter/Vater-Kind-Kuren werden von erweitertem Rettungsschirm unterstützt
Oldenburg/Schillig/Wangerooge. Erleichtertes Aufatmen: Nach Wochen der Ungewissheit steht nun offiziell fest: Das Bundesministerium für Gesundheit wird den COVID19-Schutzschirm um weitere Gesundheitsberufe und Einrichtungen erweitern.
Neben Zahnärzten und Heilmittelerbringern werden nun auch die Mutter/Vater-Kind-Kur-Einrichtungen unterstützt. Wie schon für die anderen Reha-Einrichtungen vereinbart, werden diese nach der neuen Regelung jetzt eine Finanzierung nach § 111d (KrankenhausentlastungsG) erhalten.
Was war passiert?
Ende März hatte sich der DRK Landesverband Oldenburg e.V. in einem direkten Appell an Politiker auf Kreis-, Länder- und Bundesebene gewandt, und einen dringenden Nachbesserungsbedarf beim Rettungsschirm für in den Mutter-Kind-Kuren angekündigt. Der DRK Landesverband betreibt zwei Vorsorgeeinrichtungen an der Nordsee: das Nordsee-Kurzentrum Schillig und die DRK Villa Kunterbunt auf Wangerooge. Die Lage wurde zunehmend ernst. Als Mitte März die ersten Kurdurchgänge abgebrochen und die darauffolgenden abgesagt werden mussten, war klar, dass die entstehenden Einnahmeausfälle existenzgefährdend werden würden. Eine Rücklagenbildung ist für Vorsorgeeinrichtungen als gemeinnützige Organisation in dem Maße leider nicht möglich, wie es für Unternehmen in der freien Wirtschaft der Fall ist.
Mutter/Vater-Kind-Kuren
Vorsorge-Einrichtungen sind heute ein elementarer Baustein in der sozialen Infrastruktur Deutschlands. Der Bedarf an Vorsorgemaßnahmen hat stark zugenommen. Durch die Mehrfachbelastung in Familie und Beruf kommt es immer häufiger zu körperlichen und seelischen Störungen. Im Mittelpunkt der Vorsorgetherapie steht die psychische und physische Stabilisierung der belasteten Mütter und Väter. Es geht darum, neue Kräfte zu sammeln und den Eltern Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie nach der Kur besser mit den Anforderungen des Alltags umgehen können. Gleichzeitig wird der Entstehung chronischer Krankheitsbilder vorgebeugt. Erfahrungsgemäß gehen Arztbesuche und Medikamentenkonsum nach einer Kur deutlich zurück.
Herzlichen Dank
... an alle, die unseren Appell an die Bundesregierung unterstützt haben. Wir haben versucht, mit so vielen Politikern wie möglich auf Kreis-/Länder- und Bundesebene Kontakt aufzunehmen, um uns Gehör zu verschaffen. Es hat funktioniert.Und die Freude ist groß. Wir bedanken uns bei euch allen, die den Appell hier auf Facebook so zahlreich geteilt und damit multipliziert haben. Und bei den hiesigen Wahlkreis-Büros (verschiedener Parteien) für die Weiterleitung unseres dringenden Anliegens an entsprechend "höhere Stellen".
„Das positive Signal aus der Politik kommt zum richtigen Zeitpunkt und freut uns sehr. Dass wir unsere Leistungen auch nach der Krise weiter anbieten können, ist jetzt wichtiger denn je.“, betont Daniela Florina-Udrea, Geschäftsführerin des DRK Landesverbandes Oldenburg e.V.
Auch wenn derzeit der Kurbetrieb stillsteht, wird es weitergehen.
/acweller