„Erste Hilfe ist einfach“: DRK erinnert zum Welt-Erste-Hilfe-Tag an Auffrischung der Kenntnisse, auch in Zeiten von Corona

In einem exklusiven Auffrischungskurs in „Erster Hilfe“ mit DRK Botschafter Frank Baumann (Sportchef Werder Bremen) haben der DRK Kreisverband Bremen und der DRK Landesverband Oldenburg am Donnerstag in den Räumlichkeiten des DRK Bremen geladenen Medienvertretern das Thema „Erste Hilfe“ unter Corona-Bedingungen mit praktischen Übungen am Defibrillator näher gebracht, und auf die Bedeutung der lebensrettenden Maßnahmen hingewiesen.

Jede/r kann unerwartet in die Situation geraten, als Ersthelfer bei einem Notfall plötzlich gefragt zu sein: am Arbeitsplatz, in den eigenen vier Wänden oder in mitten in der Öffentlichkeit.

„Gerade im Straßenverkehr sollte man auf Notsituationen vorbereitet sein und wissen, wie man schnell helfen kann – über das Absetzen des Notrufs 112 hinaus. Wir raten daher insbesondere Autofahrerinnen und Autofahrern, alle zwei bis drei Jahre die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem Kurs aufzufrischen“, sagt DRK-Ausbildungsleiter Jochen Thaens vom DRK-Kreisverband Bremen anlässlich des Welt-Erste-Hilfe-Tages am 12. September 2020.

„Retten ist einfach“. Mit diesem motivierenden Startsatz eröffnete DRK Erste-Hilfe-Ausbilder Michael Freyhoff den Erste-Hilfe-Kurs. „Man braucht keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Der einzige Fehler, den man wirklich machen kann, ist der, gar nicht zu helfen.“, betont er. Und schon sind wir im Thema. Der Merkspruch, den alle schnell behalten, lautet: „Prüfen – Rufen – Drücken“. Zuerst wird die verletzte Person angesprochen und damit festgestellt, ob sie bei Bewusstsein ist. Sollte sie bewusstlos sein, nähert man sich ihr und sucht nach Atemfunktion und Herzschlag. „Dafür darf man sich ruhig ein paar Sekunden Zeit nehmen“, so Freyhoff. Nächster Schritt: Absetzen des Notrufes. Man ruft die 112 an. Bis der Rettungsdienst eintrifft, können allerdings einige Minuten vergehen. Und auf diese Minuten kommt es an. „Einer Person mit Herz-Kreislaufversagen kann mit einer simplen, aber konsequenten Herz-Druck-Massage das Leben gerettet, und bleibende Schäden verhindert oder verringert werden“, erklärt Ausbildungsleiter Jochen Thaens.

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Dem Deutschen Reanimationsregister zufolge erleiden in Deutschland mindestens 51.000 Menschen pro Jahr - außerhalb eines Krankenhauses - einen Herz-Kreislauf-Stillstand (Stand: 2019) und sind durch den Notarzt- und Rettungsdienst reanimiert worden. Aber nur etwa 11 Prozent davon überleben. Würden mehr Menschen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten, weil sie wissen, wie es geht und es sich zutrauen, könnten sich die Überlebenschancen der Betroffenen verdoppeln bis verdreifachen.

Auch während der Corona-Zeit kann „Erste Hilfe“ geleistet werden. Den eigenen Mund-Nasen-Schutz hat jeder im Alltag dabei. Diesen gilt es, bei der Ersten-Hilfe-Maßnahme aufzusetzen. In jedem Erste-Hilfe-Koffer befinden sich zudem sog. „Einmal-Handschuhe“, die vor dem Kontakt mit der verletzten Person übergezogen werden können. „Um sich vor einer möglichen Ansteckung zu schützen, sollten Mund und Nase der hilfebedürftigen Person mit einem Tuch abgedeckt werden“, so Thaens. Mit der Person zu sprechen und diese zu beruhigen, ist ebenfalls eine wichtige Hilfeleistung und auch auf Distanz möglich.

Wenn in der Notsituation ein Defibrillator in der Nähe sein sollte, kann die Reanimation hierüber erfolgen. „Die Bedienung der Geräte ist denkbar einfach“, erzählt unser Kursleiter Michael Freyhoff. Neben ihm steht ein freistehender Defi als Übungsgerät, der sogleich in seiner Funktion an einer Übungs-Puppe demonstriert wird. Eine Teilnehmerin des Kurs meldet sich anschließend freiwillig und probiert, die Reanimation alleine, nur mithilfe der Anweisungen aus dem Defi, auszuführen. Es funktioniert. Die Helferstimme kommentiert zum Abschluss „Person erfolgreich reanimiert“.

Das Deutsche Rote Kreuz appelliert daher – alljährlich zum Welt-Erste-Hilfe-Tag am 12. September – an alle Bürgerinnen und Bürger, in Sachen „Erster Hilfe“ auf dem Laufenden zu bleiben. „Wer regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, kann im Ernstfall beherzt eingreifen und lebensrettende Maßnahmen einleiten“, schließt Patrick Jeske, Landeslehrbeauftragter im DRK Landesverband Oldenburg.

/acweller


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