Aufruf: Der DRK Landesverband Oldenburg e.V. bittet Kommunen und Gemeinden sowie Hotels, Sportbetriebe und Veranstalter um räumliche Unterstützung für die corona-gerechte Ersthelfer-Ausbildung

Auch in der Corona-Pandemie besteht die Pflicht zu helfen und in einem Notfall lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Ersthelfer-Ausbildungen für Betriebe und Firmen finden beim Deutschen Roten Kreuz unter strengen Hygieneschutzregeln weiterhin statt und sind für betriebliche Ersthelfer verpflichtend, doch neuere Auflagen erschweren jetzt die Umsetzung.

 

Die vorhandenen Räumlichkeiten vieler Rotkreuzverbände entsprechen nicht den aktuell gewünschten Raummaßen, um einen Kurs mit durchschnittlich 10 Teilnehmenden stattfinden lassen zu können. Der DRK Landesverband Oldenburg e.V. sucht daher nun öffentlich nach entsprechend größeren Räumlichkeiten, die von Gemeinden, Hotels, Sportbetrieben oder Veranstaltern zurzeit ungenutzt bleiben, und hofft auf möglichst viele Zusagen.

 

Ersthelfer-Lehrgänge dürfen laut Dachverband der Berufsgenossenschaften unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin durchgeführt werden und sind für betriebliche Ersthelfer obligatorisch. In der aktuellen Handlungshilfe der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) werden die Hygieneschutzmaßnahmen und räumlichen Voraussetzungen für die Ersthelfer-Ausbildung vorgegeben. Diese aktuelle Empfehlung sieht neuerdings 10 m2 (anstelle 4 m2) pro Teilnehmer und Dozent vor. Die DGUV und die VBG berufen sich ihrerseits dabei auf die aktuelle Arbeitsschutzverordnung vom 21.01.2021, die vom Bundes-ministerium für Arbeit und Soziales herausgegeben wurde. Bei einer durch-schnittlichen Schulungsraumgröße in den Kreisverbänden von zumeist 50 m2 sind die Rotkreuzverbände nun gezwungen, die Kurse mit nur max. 4 Teilnehmenden stattfinden zu lassen.

„Die Ausbildung in Erster Hilfe bleibt auch in Zeiten von Corona wichtig“, erklärt Jan Hoffmann, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Cloppenburg e.V. Jede/r kann unverhofft in die Situation geraten, als Ersthelfer in einem Notfall gefragt zu sein: am Arbeitsplatz, in der Familie oder unterwegs. „Unsere Erste-Hilfe-Ausbildung vermittelt betrieblichen Ersthelfern und Fahranfängern nicht nur das nötige Fachwissen, sondern gibt ihnen Sicherheit in Notfallsituationen“, berichtet Jan Hoffmann. Wer regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurse besucht, kann im Ernstfall beherzt eingreifen und ein Menschenleben retten. Dem Deutschen Reanimationsregister zufolge erleiden in Deutschland mindestens 51.000 Menschen pro Jahr - außerhalb eines Krankenhauses - einen Herz-Kreislauf-Stillstand (Stand: 2019). Durch unverzügliche Wieder-belebungsmaßnahmen durch Ersthelfer erhöhen sich die Überlebenschancen der Betroffenen bis auf das Dreifache.

Die Monate Januar und Februar gehören saisonbedingt zu den auftrags-stärksten Monaten für das Rote Kreuz, denn gerade Handwerksbetriebe und Firmen nutzen diesen Zeitraum für die Ausbildung ihrer betrieblichen Ersthelfer. Aber auch für Referendare und Fahrschüler ist der Kurs in lebensrettenden Sofortmaßnahmen verpflichtend, und Fahrschulen und angehende Lehrerinnen und Lehrer melden hohen Bedarf an. „Wir möchten natürlich auch weiterhin der verlässliche Partner für die Fahrschulen sein“, erklärt Peter Deyle. „Beim Deutschen Roten Kreuz nehmen wir die Corona-Auflagen in Hinblick auf unseren gesellschaftlichen Auftrag als Hilfsorganisation sehr ernst“, betont Daniela-Florina Udrea, Geschäftsführerin des DRK Landesverbandes Oldenburg e.V.  

Damit die Erste-Hilfe-Kurse in einem reduzierten Regelbetrieb mit bis zu 10 Teilnehmern wieder stattfinden können, sucht der DRK Landesverband Oldenburg e.V. für seine zehn Kreisverbände jetzt nach geeigneten Räumlichkeiten ab 110 qm in den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Delmenhorst, Jever, Oldenburg-Land, Oldenburg-Stadt, Varel, Vechta, Wesermarsch und Wilhelmshaven.

„Hierfür sind wir jetzt selber dringend auf Unterstützung angewiesen“, appelliert Daniela-Florina Udrea. Wer Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann, möge gerne unseren Ansprechpartner im Landesverband kontaktieren: Tim Völker, Tel. 0441 921 79-11 oder tim.voelker@lv-oldenburg.drk.de.

Für den DRK Kreisverband Wesermarsch e.V. scheint die erbetene „Hilfe für die Helfenden“ bereits in Sichtweite:  Die Stadt Elsleth an der Weser hat nach einem Appell des Kreisgeschäftsführers Peter Deyle an die Bürgermeisterin Brigitte Fuchs unverzüglich ihre Unterstützung angekündigt und wird dem Deutschen Roten Kreuz die derzeitig leerstehende Stadthalle für die corona-gerechte Ersthelfer-Ausbildung zur Verfügung stellen.

In vielen Bereichen der Pandemiebekämpfung ist das Deutsche Rote Kreuz aktuell gefragt und in vorderster Front aktiv. „Wir freuen uns, dass wir der Bundesregierung tatkräftig in diesen wichtigen Aufgaben zur Seite stehen können“, erklärt Helmut Gels, Präsident des DRK Landesverbandes Oldenburg e.V.   „Unsere Kreisverbände stellen den Behörden vor Ort schnell, zuverlässig und kompetent ihre vorhandenen personellen und materiellen Ressourcen zur Verfügung“, betont er. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer übernehmen in mobilen Impfteams, Screeningzelten und Abstrichzentren seit Monaten wichtige Aufgaben und unterstützen die Landkreise bei der Durchführung der bundesweiten Impfkampagne. Auch Lehrgänge für die Bundeswehr und für Freiwillige finden statt, um das Personal in Pflegeeinrichtungen zu entlasten. 

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