Klatschnass, aber sicher: Video- und Fotoproduktion an der DRK Strandwache Wangerooge
Seit viereinhalb Jahren sorgt die DRK Strandwache Wangerooge für die Sicherheit der Badegäste am Nordstrand. Sie ist Teil der Wasserwacht des Roten Kreuzes, einer der ältesten und zugleich modernsten Wasserrettungsorganisation in Deutschland. Als Mitglied der Rotkreuzfamilie arbeiten ihre Einsatzkräfte ehrenamtlich und hochprofessionell. Wie verantwortungsvoll und abwechslungsreich die Arbeit "der Strandhüter am schönsten Arbeitsplatz der Welt" sein kann, wurde bei Imagevideo- und Fotoaufnahmen deutlich.
Im folgenden Text wird die maskuline Form verwendet, gemeint sind aber immer beide Geschlechter.
Die Wachgänger sind aus "Spaß am Wassersport" und der "Freude am Helfen" dabei, dass wird schnell deutlich: Die Stimmung im Team ist äußerst kollegial und ausgeglichen. Ihre Motivation ist spürbar, jeder bringt sich ein und packt mit an. Mit ihrer Erfahrung, ihren unterschiedlichen Kompetenzen und einer spezialisierten Technik sind sie sofort zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. "Wir sorgen für die Sicherheit im, am und auf dem Wasser", erklärt Jonny Mählmann. Er ist Wachbetreuer und seit Anbeginn dabei.
Häufig sind es nur kleinere Verletzungen durch Muschelschnitte, die versorgt werden müssen, oder Kreislaufprobleme, wenn die Sonne unterschätzt wurde. Manchmal kommt es vor, dass ein Kind "verloren gegangen" ist, und dann werden die Eltern bei der Suche unterstützt. Zum Glück findet sich der Sprössling meist sehr schnell wieder ein und war nur "eine Sandburg weiter". Aber hin und wieder kommt es auch zu ernsten Notfällen. Dann muss an Land Erste Hilfe geleistet oder mit dem Rettungsboot ausgerückt werden, um z. B. einen erschöpften Surfer aus den Strömungen zu ziehen. Während ich mit Jonny scheinbar locker plaudere, hat er seinen Strandabschnitt im Blick. Unsere Unterhaltung wird immer wieder abrupt unterbrochen und er richtet das Wort konzentriert an seine Wachgänger neben uns: "Achtung, Gruppe Buhnengänger links". Im nächsten Augenblick machen sich zwei Wachgänger auf den Weg runter zum Wasser, und weisen an der steinigen Landzunge, die dem Küstenschutz dient, eine Gruppe älterer Strandspaziergänger ruhig aber bestimmt darauf hin, dass "die Buhnen nicht betreten werden dürfen". Oben an der Promenade am Zugang zu jedem Strandabschnitt wurden im letzten Jahr große Strand-Hinweistafeln positioniert. Sie geben neben den Notrufnummern wichtige Warnhinweise und Verhaltensregeln für den Aufenthalt am offenen Meer, in deutscher und englischer Sprache. "Leider werden die Strandschilder nicht immer gelesen. Da ist es unsere Aufgabe, unwissende Urlauber oder Tagesgäste vor den Gefahren zu warnen und vorbeugend aktiv zu werden, um Unfälle oder Notfälle zu verhindern".
Es sind jedes Jahr etwa 100 ehrenamtliche Rotkreuzler aus dem ganzen Bundesgebiet, die sich freiwillig melden und für 1-4 Wochen in den Sommermonaten von Mai bis Oktober den Wachdienst an der Strandwache auf Wangerooge übernehmen. Allesamt sind ausgebildete Rettungsschwimmer oder haben eine medizinische Ausbildung, d. h. sie sind z. B. hauptberufliche oder ehrenamtliche Rettungssanitäter. Viele bringen auch beide Qualifikationen mit. Während ihres Aufenthaltes sind sie täglich von 10-18 Uhr für unterschiedliche Aufgaben innerhalb des Wachdienstes eingeteilt. So werden die beiden Wachtürme links und rechts der Wachstation zu den Badezeiten mit zwei Personen besetzt. Alle 90 Minuten ist Schichtwechsel. "Nach etwa anderthalb Stunden fokussiertem Wachdienst kann die Konzentration nachlassen. Um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, rotieren wir deshalb regelmäßig", erläutert Jonny Mählmann. Weiterhin gehören Patrouillengänge entlang der Promenade und am Wasser zu den Präsenzaufgaben der Strandwache, sowie die konstante Besetzung der Wachstation. In deren Räumlichkeiten werden auch administrative Aufgaben wahrgenommen, wie das An- und Abmelden bei der Leitstelle und das Führen der Tagesprotokolle im Wachbuch. Jeder Tag wird genau festgehalten, mit Wetterdaten, den erbrachten Hilfeleistungen, dem eingesetztem Personal und ggf. besonderen Vorkommnissen. In der Mitte des Hauptraumes befindet sich eine große Tischgruppe. "Hier wird gemeinsam gegessen und Gemeinschaft gepflegt", erzählt Jonny. An den Wänden hängen zahlreiche Erinnerungsfotos, farbenfroh und galerieartig aufgereiht. Darauf zu sehen sind die zahlreichen Wachgänger, die ihren Sommer hier verbracht haben. Ihr freiwilliger Dienst scheint ihnen sichtlich Spaß gemacht zu haben.
/acweller