Flutkatastrophe: Persönlicher Kurzbericht einer Einsatzkraft der Bereitschaften
Da viele Arztpraxen und Krankenhäuser vom Hochwasser beschädigt oder zerstört wurden, hat das Deutsche Rote Kreuz in Nordrhein-Westfalen eine, und in Rheinland-Pfalz drei mobile Arztpraxen zur Verfügung gestellt, die sowohl für die Bewohner:innen als auch für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr und Hilfsorganisationen als Anlaufstelle für die medizinische Versorgung dienen.
Insgesamt sind derzeit etwa 1.400 Helferinnen und Helfer des DRK aus dem ganzen Bundesgebiet in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Einsatz – die meisten davon ehrenamtlich. Auch aus unserem DRK Landesverband Oldenburg e.V. sind seit Anbeginn der Flutkatastrophe wechselweise unterschiedliche Einsatzkräfte vor Ort, und leisten personelle sowie materielle Unterstützung.
Nachfolgend schildert Jessica Lukas, Einsatzkraft der Bereitschaft unseres DRK Kreisverband Wilhelmshaven, in einem kurzen Resumé ihren 3-tägigen Einsatz:
„Am Mittwoch, 4. August 2021, um 13.30 Uhr brachen wir mit einer weiteren Einsatzkraft aus dem DRK Kreisverband Oldenburg Land e.V. in Richtung Dernau, Landkreis Ahrweiler, auf.
Nach einer kurzen Übergabe vor Ort ging es für uns weiter zum Bereitstellungsraum ins 65 km entfernt liegende Koblenz. Aktuell sind die Einsatzkräfte im Zentrum „Innere Führung“ untergebracht und werden von dort in das Schadensgebiet verlegt.
Am nächsten Morgen um 06:30 Uhr meldeten wir uns bei der Führung vor Ort an. Nach einer Einweisung in die Lage und Örtlichkeiten, bekamen wir einen Bereich im Schadensgebiet zugewiesen. Unsere Aufgabe bestand darin, die medizinische Absicherung der Bewohner und der vor Ort eingesetzten Helfer und Helferinnen sicherzustellen.
In den Medien hatte man im Vorfeld bereits viele Bilder vom Ausmaß der Katastrophe gesehen. Doch der Moment, in dem man selber in dieser zerstörten Kulisse steht, war auch für uns schockierend und ergreifend. „Was man hier sieht, wird man so schnell nicht wieder vergessen“, berichtet Steven Lukas, stv. Landesbereitschaftsleiter des DRK Landesverband Oldenburg e.V.
Zur Nachtruhe ging es zurück nach Koblenz. Am zweiten Tag waren wir an verschiedenen Positionen im Schadensgebiet eingesetzt. Am Freitag ging es dann zurück in die Heimat.
Wir wünschen allen Betroffenen und allen im Dienst befindlichen Einsatzkräften weiterhin viel Kraft und Stärke. Kommt alle gesund wieder nach Hause.“
/acweller